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Angelruten Bauformen von Angelruten
Teleskopruten Eine bekannte Bauform von Angelruten sind die Teleskopruten. Diese Geräte haben den Vorteil, dass sie sich einfach auf eine recht kurze Transportlänge zusammenschieben lassen und natürlich auch ohne große Probleme wieder schnell aufgebaut werden können. Beliebt sind diese Angelruten im Bereich der Friedfischangelei, es gibt aber auch sehr stabile Teleskopruten mit Wurfgewichten um die 200 Gramm, die daher auch für die Brandungsangelei verwendet werden können. Hochwertige Teleskopruten werden heute aus Kohlefasermaterial hergestellt, in früheren Jahren wurden diese Geräte aus Hohlglasfaser gefertigt. Nachteiliger gegenüber Steckruten kann sich bei Teleskopruten die Kraftverteilung und Kraftübertragung in der Rute bei Belastungen auswirken, da eine Teleskoprute aus fünf bis acht Teilen bestehen kann, während die gängigen Steckruten je nach Länge nur zwei- oder dreiteilig sind. Beim Kauf einer Teleskoprute sollte man auch unbedingt auf hochwertige und verschleißfeste Rutenringe, z. B. SIC-Ringe, achten, da der Austausch defekter Ringe sich bei einer Teleskoprute als erheblich schwieriger erweist, als bei einer Steckrute.
Steckruten Stark verbreitet im Angelsport sind Steckruten. Diese Geräte werden aus zwei bis drei Einzelteilen zusammengebaut. Verwendet werden diese Angelruten für alle nur erdenklichen Formen der Angelei, wie Grundangelei, Spinnfischen, Boots- und Brandungsangeln. In früheren Zeiten wurden Steckruten vielfach aus Vollglasfaser gefertigt. Dadurch waren die Geräte verhältnismäßig schwer. Moderne Steckruten werden heute aus Kohlefaser hergestellt. Da die Angelrute innen hohl ist, ist sie auch erheblich leichter, als eine vergleichbare Vollglasrute. Weil Steckruten nur aus wenigen Teilen bestehen, ist die Kraftübertragung besser als bei Teleskopruten. Auch kann die Ringvereilung auf der Rute optimaler erfolgen. Der Austausch von defekten Rutenringen ist sehr einfach, da die Ringe nur mit Bindegarn am Rutenblank befestigt sind. So lassen sich auch bei der alten, lieb gewonnenen Vollglasrute die früher üblichen gehärteten Stahlringe problemlos gegen hochwertige SIC-Ringe (= Silizium Carbid) austauschen. Steckruten werden als Einhand- und Zweihandruten gefertigt, wobei die Einhandruten für das leichte Angeln, z. B. Spinnfischen auf Barsche, verwendet werden. Der Nachteil der Steckrute gegenüber der Teleskoprute ist das größere Transportlängenmaß bei gleicher Gebrauchslänge. Außerdem müssen bei der Steckrute die zwei oder drei Teile für den Transport ordentlich zusammengebunden werden. Dafür eignen sich recht gut elastische Neopren - Klettbänder, die über ein gut sortiertes Angelfachgeschäft bezogen werden können. Achten sollte man beim Zusammenlegen des Gerätes zum Transport auch darauf, dass der Angelhaken durch Spannen der Schnur und Einhängen des Hakens in die Hakenöse am Rutenblank gut gesichert wird und sich nicht im Rutenfutteral oder in den Fingern des Anglers einhaken kann.
Fliegenruten Eine besondere Bauform ist die Fliegenrute. Sie ist nur für das Fliegenfischen mit der Fliegenrolle und der Kunstfliege geeignet. Fliegenruten lassen sich leicht daran erkennen, dass sich der Rollenhalter am Ende des Rutengriffes befindet. Ferner besitzen Fliegenruten spezielle Rutenringe, nämlich Schlangenringe.
Besondere Hinweise Beim Kauf bzw. beim Einsatz der Angelruten sollte auf folgende Dinge geachtet werden: Auf jeder Angelrute befinden sich Angaben über Wurfgewicht und Länge. Für das leichte Angeln auf kleine Weißfische verwendet man Angelruten mit niedrigen Wurfgewichten, z. B. 10 bis 20 Gramm, um die leichten Köder noch vernünftig werfen zu können. Die Länge des verwendeten Gerätes ist u. a. abhängig vom Angelplatz. So ist es sicherlich schwierig, mit einer 5 Meter langen Teleskoprute auszuwerfen, wenn sich links, rechts und über dem Angelplatz Sträucher, Bäume und Äste in 3 Meter Entfernung befinden. Beim Brandungs- und Bootsangeln müssen oft schwere Köder bzw. Bleie mit Gewichten von 150 bis 250 Gramm ausgeworfen werden. Hier ist besonders darauf zu achten, dass das Köder- bzw. Bleigewicht das zulässige Wurfgewicht des Angelgerätes nicht überschreitet, da es sonst zum Rutenbruch kommen kann und das unkontrolliert herumfliegende Gewicht (Blei oder Köder) den Angler oder andere Personen ernsthaft verletzen kann. Bei aufziehendem Gewitter sollte der Angelplatz umgehend verlassen werden. Eine besondere Gefahr bei Gewitter stellen Kohlefaserruten dar, da das Material eine sehr gute elektrische Leitfähigkeit besitzt. Kohlefaserruten sind daher auch mit einem Blitzsymbol um Rutenblank gekennzeichnet. Mit Kohlefaserruten, aber auch mit Geräten aus anderen Materialien darf nicht unter elektrischen Freileitungen geangelt werden. Je nach Spannung auf der Leitung kann der Lichtbogen mehrere Meter überspringen und einen tödlichen Stromschlag verursachen. Beim Kauf von Angelruten sollte darauf geachtet werden, für welche Fische des Gerät verwendet werden soll, damit nicht ungeeignetes Gerät erworben wird. Ein guter Angelgerätehändler wird einen Angelneuling auch entsprechend beraten. Wer lange etwas von seinem Gerät haben möchte, sollte auch auf Qualität und Verarbeitung Wert legen. Moderne Angelruten werden heute aus Kohlefasermaterial gefertigt. Eine Angelrute sollte einen stabilen Rollenhalter besitzen (Schraubrollenhalter), verschleißfeste Rutenringe haben (z. B. SIC-Ringe) und die Steckverbindungen bei Steckruten sollten sauber verarbeitet sein. Die Einzelteile müssen sich leicht ein- und ausstecken lassen und müssen in eingestecktem Zustand fest sitzen und dürfen nicht wackeln. Gute Steckverbindungen sind verstärkt ausgeführt, z. B. durch Metallhülsen. Der Rutengriff muss angenehm in der Hand liegen. Rutengriffe sind z. B. mit Kork oder Moosgummi beschichtet. Den Abschluss des Rutengriffes sollte eine stabile Kunststoff- oder Metallkappe bilden. Wird die Spitze der Angelrute als Bissanzeiger benötigt, muss sie auffallend gefärbt sein. Bei Angelruten, die am Meer eingesetzt werden, sollten alle Teile des Gerätes aus salzwasserresistenten und rostfreien Materialien bestehen. Meeresruten für die schwere Meeresangelei besitzen zum Teil spezielle Ringe mit Rollen, um den Verschleiß der Schnur durch Reibung zu minimieren. Beim Einsatz von Multirollen muss darauf geachtet werden, dass der Abstand der Rutenringe so bemessen ist, dass die Schnur beim Drill nicht auf dem Rutenblank scheuert, da die Multirolle auf der Angelrute stehend, und nicht, wie eine Stationärrolle unter der Angelrute hängend, angebracht wird. Jede Angelrute hat eine Aktion. Damit wird das Biegeverhalten des Gerätes bei Belastung bezeichnet. Bei Angelruten mit "parabolischer Aktion" biegt sich der Rutenblank über die gesamte Länge gleichmäßig durch. Hier werden z. B. auch Schläge bei Drill gut abgefedert und die mangelnde Dehnfähigkeit von geflochtenen Schnüren gut ausgeglichen. Das Gegenteil der "parabolischen Aktion" ist die "Spitzenaktion". Hier biegt sich bei Belastung nur der Spitzenteil, bzw. das obere Drittel der Angelrute. Mit einem derartigen Gerät kann das Laufverhalten eines Kunstköders gut gefühlt werden und der Anschlag beim Anbiss eines Fisches sicher verwandelt werden. Bei Geräten mit der "semi - parabolische Aktion" biegt sich etwa die obere Hälfte des Rutenblanks durch. Diese Aktion stellt also eine Mischung aus Spitzen- und parabolischer Aktion dar. Welche Angelrute mit welcher Aktion man schließlich auswählt ist auch persönliche Geschmacksache. Beim Spinnfischen beispielsweise lässt sich mit einer Rute mit Spitzenaktion der Lauf des Kunstköders sehr gut fühlen und auch der Anschlag gut ausführen. In der Endphase des Drills, besonders wenn mit geflochtener Schnur geangelt wird, muss der Angler jedoch sehr konzentriert drillen, da die Rute und die geflochtene Schnur plötzliche Fluchten des gehakten Fisches nur schlecht abfangen. Daher kommt der optimalen Einstellung der Rollenbremse eine besondere Bedeutung zu. Beim Brandungsangeln muss ein schweres Blei oft über 100 Meter geworfen werden. Um derartige Weiten zu erreichen, muss sich die Rute entsprechend aufladen können. Das ist jedoch am Einfachsten mit Geräten möglich, die eine parabolische Aktion besitzen. Es gibt daher kein Patentrezept, welche Aktion beispielsweise eine Spinnrute besitzen sollte. |