Angelsportverein Werne - Lippetal e. V.

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Fang von Hechten mit der Spinnrute

Für den Fang von Hechten, aber auch von Zandern, kann das unten abgebildete Gerät verwendet werden.

Bei der hier abgebildeten Angelrute handelt es sich um eine 2,75 Meter lange moderne Steckrute mit einem Wurfgewicht von 25 bis 90 Gramm. Als Rolle wurde eine Shimano Stationärrolle mit einem Fassungsvermögen von 230 Metern 0,30 mm Schnur gewählt.

Shimano Baitrunner Aero GTE 5000

Als Hauptschnur wurde geflochtene Schnur verwendet.

Bei der Hauptschnur handelt es sich um eine geflochtene Schnur (Fireline) mit einen Durchmesser von 0,20 mm und eine Tragkraft von 13,2 kg. Bei der genannten Tragkraft handelt es sich um Herstellerangaben. Geflochtene Schnur hat den Vorteil, dass der Angler immer guten Kontakt zum Kunstköder hat, da geflochtene Schnur im Gegensatz zu monofiler Schnur kaum Dehnung hat. Außerdem besitzen Flechtschnüre erheblich höhere Tragkräfte als monofile Schnüre mit gleichem Durchmesser. Nachteile geflochtener Schnüre sind, dass sie empfindlicher gegen mechanische Beschädigungen sind (Steine, Muschelbänke im Gewässer) und dass es beim ständigen Werfen schneller zur Perückenbildung kommen kann. Beim Verknoten sollte man beachten, dass bei gut ausgeführten Knoten die Knotenfestigkeit etwa 70 % der Tragkraft der Schur beträgt. Um beim Anlanden des Fisches die Fluchten sicher abfangen zu können, dürfen keine zu steifen Angelruten verwendet werden. Als Vorfach müssen immer Stahlvorfächer verwendet werden, das der Hecht jede monofile oder geflochtene Schnur mit seinen scharfen Zähnen sofort durchtrennt. Selbst wenn der Angler mit leichtem Gerät nur Barsche mit Kunstköder oder totem Köderfisch angeln will, muss er ein Stahlvorfach einsetzen, da bei den verwendeten Ködern durchaus auch ein Hecht beißen kann. In Handel gibt es hochwertige dünne Stahlvorfächer mit hohen Tragkraftwerten zu kaufen. Gute Stahlvorfächer sind auch sehr flexibel und schränken den Kunstköder nicht in seiner Bewegungsfreiheit ein. Stahlvorfächer kann der Angler auch einfach aus Meterware und den passenden Klemmhülsen selbst anfertigen. Zwischen Hauptschnur und Stahlvorfach ist, um ein Verdrallen der Hauptschnur durch stark wirbelnde Köder zu verhindern, ein hochwertiger Wirbel zu verwenden. Ebenfalls ist zwischen Kunstköder und Stahlvorfach ein Wirbel mit Karabiner einzusetzen, damit der Kunstköder schnell und problemlos ausgewechselt werden kann.

Bei der Wahl der Kunstköder sind wir sehr flexibel. Wir können z. B. Spinner, Blinker, Wobbler oder auch Gummifische verwenden. Werden tote Kleinfische als Köder an der Spinnrute verwendet, so ist es sinnvoll, sie an speziellen Anköderungssystemen, wie z. B. dem Drachkovitch System, zu befestigen.

Links: Zwei verschiedene Raubfischsysteme mit Stahlvorfach zum Anködern toter Köderfische.

Die Größe des Köders richtet sich an dem natürlichen Nahrungsangebot. Wenn im Sommer große Mengen Fischbrut vorhanden sind, kann der Köder kleiner sein als im Winter. Im Winter können durchaus Köder von 15 cm bis 20 cm Länge verwendet werden. Beim Auswerfen sollten aussichtsreiche Stellen überworfen werden und der Köder dann an dieser Stelle vorbeigezogen werden. Der Köder sollte recht auffällig bewegt werden. Diese Bewegungen erreichen wir z. B. durch Anheben oder Senken der Rutenspitze, durch Einlegen von kurzen Spinnstopps, durch Ziehen des Köders mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Um die Laufeigenschaften des Köders zu erfahren, ist es empfehlenswert, den Köder in klaren und flacheren Gewässerbereichen auszuwerfen, so dass das Verhalten des Köders beobachtet werden kann. Bei der Verwendung von geflochtenen Schnüren kann die Aktion des Köders auch über größere Entfernungen gefühlt werden. Im Winter sollte der Kunstköder langsamer geführt werden, als im Sommer, da die Fische aufgrund der niedrigeren Wassertemperaturen träger sind.

Hat ein Hecht oder Zander den Kunstköder genommen, was man bei der Verwendung von geflochtenen Schnüren sehr gut merkt, sollte der Anschlag sofort erfolgen, damit der Fisch den Köder nicht wieder ausspucken kann. Ein Hecht oder Zander merkt durchaus, ob er auf Blech, Holz oder einen natürlichen Fisch gebissen hat.

Beim Drill ist darauf zu achten, dass der Fisch möglichst von Hindernissen, wie z. B. ins Wasser gefallene Bäume, weg gedrillt wird. Da die geflochtene Schnur so gut wie keine Dehnung hat, unbedingt darauf achten, dass die Rollenbremse nicht zu hart eingestellt ist. Ebenso muss man versuchen, Schläge, die bei Fluchten des Fisches entstehen, mit der Rutenspitze abzufangen. Es kann sonst nämlich passieren, dass der Haken ausschlitzt und sich der Fisch dann verabschiedet. Besondere Vorsicht ist kurz vor der Landung anzuraten. Der scheinbar erschöpfte Fisch kann dann noch einmal all seine Kräfte mobilisieren und zur Flucht ansetzen. In dieser Phase ist so mancher Fisch noch verloren gegangen. Also vor der Landung nicht mit dem Kescher im Wasser herumstochern, sondern den Kescher schon vorher auslegen und dann versuchen, den Fisch über den Kescher zu ziehen. Experten landen einen ausgedrillten Hecht mittels Kiemen- oder Nackengriff oder auch mit dem Safe - Grip, eine Landungshilfe, mit der der Hecht schonend am Unterkiefer aus dem Wasser gehoben werden kann. Der Angler hat dann auch nicht mit Drillingshaken zu kämpfen, die sich im Keschernetz verfangen haben.

Safe - Grip mit geschlossenen Backen

Safe - Grip mit geöffneten Backen

Wenn der Fisch gelandet worden ist, muss der Drilling gelöst werden. Besonders bei untermaßigen Fischen oder Fischen, die in der Schonzeit gefangen wurden, hat das mit größter Vorsicht zu geschehen. Als Lösegerät eignet sich eine Lösezange. Für Haken, die tiefer geschluckt wurden, eignet sich das unten abgebildete Lösegerät.

 

Links: Hakenlösegerät für tief geschluckte Haken

Um Verletzungen der Hände durch die scharfen Hechtzähne zu vermeiden, sollte immer ein Rachensperrer verwendet werden.

 

Links: Einfacher Rachensperrer

Fische, die zur Verwertung mitgenommen werden, sind vor dem Lösen des Hakens waidgerecht zu betäuben und zu töten.